Risk

– zu Deutsch: Risiko – ist unbeliebt. Kein verantwortungsbewusster Geschäftsführer oder Vorstand lässt sich nachsagen, dass er riskante Entscheidungen trifft. Jedenfalls dann nicht, wenn es sich um erhebliche Risiken handelt.

Aber worum geht es genau, wenn ich vom Compliance Risiko (das übrigens besser Non-Compliance Risiko genannt werden sollte) spreche? Das möchte ich anhand von Unterscheidungen bzw. Gegensatzpaaren erklären:

„Sicherheit“

wird häufig genannt, wenn man nach dem Gegenteil von Risiko fragt.

Versteht man Sicherheit als Gewissheit, dann macht die Unterscheidung Sinn, denn wenn sicher ist, dass ein bestimmtes Ereignis eintreten wird, dann besteht kein Risiko (dass es nicht eintritt).

Ein wesentlicher Aspekt des Risikos ist also die Ungewissheit.

Mit Sicherheit ist aber meist etwas anderes gemeint: Wer von öffentlicher Sicherheit und Ordnung spricht, will nichts über die ungewisse Zukunft aussagen. Er redet über Gefahrenabwehr beziehungsweise deren Ziel: Sicherheit. Gemeint ist die Vermeidung von Schäden.

Das bringt uns zum zweiten wesentlichen Aspekt des Risikos: Den Schaden.

Gefahr

und Risiko teilen sich zwei markante Aspekte:

  1. Ungewissheit
  2. Schaden

Eine Gefahr ist trotzdem etwas anderes, als ein Risiko. Das Leben ist gefährlich. Da kann man nichts machen. Eventuell eintretende Schäden muss man selbst tragen. Casum sentit dominus.

Ein Risiko geht man dagegen ein. Hier stellt sich der Schaden als Folge einer Entscheidung dar. Bemerkenswert ist, dass auch das Unterlassen von Präventionsmaßnahmen auf eine Entscheidung zurückgeführt werden kann. Hinzu kommt, dass in der modernen Welt sogar das Nicht-Entscheiden als Entscheidung gesehen wird.